Dr. Patrick Reitinger


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Seit August 2022 arbeite ich als Postdoktorand in der Abteilung Theorie, Methodik und Geschichte der Geographie am Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig. Daneben bin ich Lehrbeauftragter für Regionale Geographie sowie Forschungsthemen und Fachmethodik der Historischen Geographie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Meine Forschungsperspektiven

Meine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Historischen Geographie des 20. Jahrhunderts, der Theorie, Methodik und Geschichte der Geographie, insbesondere der Länderkunde, Landeskunde, Historischen Kulturlandschaftsforschung und der Area Studies, sowie der Regionalen Geographie Mittel- und Ostmitteleuropas. Meine Themen haben Bezüge zu aktuellen Debatten im Bereich der Border Studies, der Rural Studies und der Landscape Studies sowie zur Geschichte der Weimarer Republik, der NS-Zeit, des Kalten Kriegs und der Europäischen Integration.

Meine aktuellen Projekte

In meinen aktuellen Projekten frage ich nach unterschiedlichen Ansätzen einer Konzeptionalisierung des Regionalen, die heutigen wissenschaftstheoretischen Ansprüchen in der Geographie entsprechen. Dabei werfe ich einen Blick zurück, um zu verstehen wie und unter welchen gesellschaftlichen, wissenschaftspolitischen und fachlichen Umständen Geographinnen und Geographen im 20. Jahrhundert arbeiteten, um davon abzuleiten, wie eine Regionale Geographie aussehen kann, die sich nicht ausschließlich auf die Beschreibung konkreter Regionen oder die Vermittlung regionalgeographischen Wissens konzentriert. Ich nutze dafür Ansätze der Geographie-, Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, um die theoretisch-konzeptionellen und methodologischen Entwicklungen in der Regionalen Geographie seit dem Ersten Weltkrieg und bis in die jüngste Zeitgeschichte neu zu untersuchen.

Ich interessiere mich besonders für solche Ansätze, die Aspekte der Historischen Geographie und der Regionalen Geographie miteinander verbinden. Damit schließe ich an aktuelle internationale Fachdiskussionen an, in denen es heute wieder neue Anknüpfungspunkte für historisch sensible Geographien des Regionalen gibt, die auch für die geographische Forschung in Deutschland spannende Perspektiven eröffnen.

Verbindung von Forschung und Lehre

Ich stehe für eine enge Verknüpfung von Forschung und Lehre. In meinen Lehrveranstaltungen zu Forschungsthemen und Fachmethoden der Historischen Geographie sowie zu Regionalen Geographien in Europa kommen meine Studierenden mit aktuellen Entwicklungen der internationalen Geographie in Kontakt. Sie lernen dabei, Konzepte und Methoden so zu verstehen, dass sie sie für eigene kleine Projekte anwenden können und über Hausarbeiten, Lehrforschungsprojekte und Abschlussarbeiten ein eigenes Profil im Kontext der historisch sensiblen Geographien des Regionalen ausbilden. Dabei lege ich großen Wert auf die wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Grundlagen der Geographie, die über eine Rekonstruktion zentraler Entwicklungen in der Geschichte des Faches vermittelt und vertieft werden. Ich mache seit vielen Jahren die Erfahrung, dass Bachelor-, Lehramts- und Masterstudierende sehr davon profitieren, neben den thematischen Perspektiven der Humangeographie und der Physischen Geographie die Theorien und Methoden, mit denen sie konfrontiert werden, durch eine historische Einordnung des eigenen Faches kritisch zu reflektieren und dadurch die unterschiedlichen Dimensionen der Geographie, gerade auch in spezifischen regionalgeographischen Kontexten, besser miteinander in Beziehung zu setzen. Besonders zum Tragen kommt dies bei den zahlreichen Kleinen und Großen Exkursionen, bei denen wir vor Ort die erlernten historisch-geographischen und regionalgeographischen Kompetenzen ausprobieren und einüben können. 

Historische Geographie im 21. Jahrhundert

Ich bin davon überzeugt, dass die Historische Geographie in der geographischen Forschung und Lehre im 21. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielen wird. In einer zunehmend komplexen Welt mit multiplen Krisen und immer größeren Anforderungen an die Wissenschaft hilft erst eine kritische Reflexion der historischen Grundlagen unserer gegenwärtigen Geographien weiter, um den gesellschaftlichen Ansprüchen für die Gestaltung einer guten Zukunft gerecht zu werden.